Tim Grimm: Gone. Cavalier Records, www.timgrimm.com (GH)
Wenn man schon Tim Grimm heißt, muss man märchenhafte Musik machen. Und natürlich eine Menge Familie am Werk beteiligen, und so können wir Mitwirkende an dieser CD, die nicht Grimm heißen, mit der Lupe suchen. Das Cover, natürlich gezeichnet von Grimm, nicht von Emil Ludwig allerdings, sondern abermals von Tim, sieht auch schon gewaltig märchenhaft aus, ein schwarzweißgrauer Wald, in dem sich garantiert Hänsel, Gretel und mindestens drei Wölfe verstecken. Die Lieder hat Tim Grimm fast alle selbst geschrieben, melancholisch, wie es zum Waldbild passt. Mit rauer Stimme singt er über Dinge, die im Grunde alltäglich sind, die im Leben des einzelnen Menschen aber alles auf den Kopf stellen können. Bäume werden gefällt, die gefühlt immer schon da waren, Freunde sind plötzlich nicht mehr da, ein Kind stirbt, die Fehler früherer Generationen holen noch die Urenkel ein. Wenn es nicht melancholisch klingen soll, verlegt er sich auf Talking Blues, und das ist wunderbar, hört man gerade viel zu selten. In einem Lied muss ein Bücherregal ausgeräumt werden, der Sänger überlegt, welche Bücher er unbedingt mal wieder lesen muss. Ganz oben: Bound for Glory, von Woody Guthrie. Sollten wir alle tun. Und dabei Tim Grimm hören. Tim Grimm: Gone. Cavalier Records, www.timgrimm.com (GH)