MANFRED NIMAX – Jungenschafte in der Nachkriegszeit 1945 – 1970 Die Wiederbelebung jugendbündischer Kulturen – Spurbuch – hh
manni. (Manfred Nimax), der Gründer und langjährige Leiter des bündischen Bardentreffens auf der Mühle des Pfadfinderbundes Saar hat seit vielen Jahren viele der besten Jungeschafts-Fotos gesammelt, erbeten, zusammengestellt und präsentiert nun, finanziell unterstützt vom Mindener Kreis bei Pauli im Spurbuchverlag. 317 Seiten. (Großformat – fast DIN A 4)
Nach dem Vorwort werden besonders wichtige und bekannte bündische Persönlichkeiten vorgestellt. Dann folgen viele Artikel über bündische Tehem wie Hort, Kohte, Hordenpottz, Pimpfe, Gruppensingen, Sport, Kunst Lager, Segeln …
Teil 2 sind Großfahrten, Teil 3 Bundeslager des BdJ (bund deutscher jungenschaften), 4. Überbündische Treffen, 6. Epilog.
Zentrum des Buches sind die herausragenden Gruppenfotos und Einzelfotos, dokumentiert mit Zeit, Ort und oft mit den abgebildeten Personen.
Damit gehört dieses Buch zu den besten bündsichen Fotobänden, die es gibt. Ich erinnere die Fotokalender von Bünden wie der Waldjugend und besonders von Siegfried Schmidt, von Horst Fritsch. Die Regentrommel zähle ich auch dazu.
Das Buch ist nicht nur eine Geschichte aus vergangenen Zeiten, eine Dokumentation. Glorifizierende, schwärmerische Artikel aus dem Blickwinkel von Oldies fehlen. Dafür sind viele Artikel dabei, die von Themen berichten, die damals Grundlage guter Gruppen waren.
Deshalb ist das Buch nicht nur eine Erinnerung für Alte, sondern aus meiner Sicht eine großartige impulsgebende Hilfe für jüngere Gruppen, die ihre Erlebnisse intensivieren wollen und mit ihrer Aufbauarbeit besser werden möchten.
Heute, da unsere Gesellschaft sich großenteils weiter individualisiert und egoistischer wird, gibt es bei nicht wenigen Gegenbestrebungen. Jugendgruppen, die sich heute bilden, können durch dieses Buch viele bewährte Anregungen bekommen. hh
JUNGENSCHAFTEN IN DER NACHKRIEGSZEIT 1945 – 1970
Die Wiederbelebung jugendbündischer Kulturen
In der Nachfolge des legendären Jugendführers tusk (Eberhard Koebel) und seiner d.j.1.11 (1929-33) entstanden in der Nachkriegszeit in der BRD Jungenschaftsgruppen, die das tusksche Erbe sehr unterschiedlich auslegten. Eine einheitliche Deutsche Jungenschaft kam nicht zustande, stattdessen vereinzelte Bündigungen, die mehrheitlich im Zuge des 68er Kulturbruchs untergingen.
Im Spektrum der Bündischen Jugend zeigten sich die zahlenmäßig geringen Jungenschaftsgruppen als besonders engagiert und kreativ. In den meisten „Horten“ (Gruppen) herrschte ein hoher Anspruch. Bloßes Mitläufertum galt als nicht hinnehmbar. Jeder Junge sollte sich voll und ganz einbringen. Wochenendfahrten mit der Kohte bei jedem Wetter, Großfahrten auch und gerade in unwirtliche Gegenden, niveauvolles Gruppensingen und gesellschaftskritische Diskussionen waren ihr Markenzeichen.
Dieser textbegleitete Bildband versteht sich als Dokumentation der vielfältigen Aktivitäten der Jungenschaften. Er soll an eine Lebenswelt erinnern, die so manchen Jungen zu begeistern und nachhaltig zu prägen vermochte.