Cuppatea: Silberstreif/Auswege, beides Eigenproduktion, www. https://cuppatea.de (GH) *****

Cuppatea, nie von gehört, und schon nach kurzem Zuhören erweist sich das als schändliche Bildungslücke. Aber vor dem Lob ein bisschen Gemecker – den zur Rezension eingesandten CDs liegt kein Infomaterial bei, also die Website aufgesucht, und da lesen wir, cuppatea sei „Irisch“ für eine Tasse Tee, aber cuppatea ist auch überall im UK total üblich, und irisch ist ohnehin cupán tae. Nun ist das gesagt, und also, zur Musik.

Cuppatea sind ein Duo aus Münster, bestehend aus Sigrun Knoche und Joachim Hetscher, die selbst schreiben, aber auch Lieder auf Englisch singen, alles unter dem Motto „Folk’s not dead“.

Die beiden spielen allerlei Flöten, Bass, Gitarre und Banjo, und sie reihen sich in die gute alte Liedermachertradition ein, die aktuelle Probleme aufs Korn nimmt und eben besingt, sich darüber lustig macht, ein bisschen Hoffnung vermittelt, dass sich doch etwas ändern lassen könnte.

Sie sehen sich auch in der Tradition der Arbeiterbewegung, das zeigen Lieder wie „Which side are you on“ oder „I don’t want your millions Mister“, die wir heutzutage viel zu selten hören.

Das ist alles wunderbar und das Zuhören macht richtig glücklich und ist vielleicht genau das, was gerade nötig ist. Allerdings, ein bitterer Nachgeschmack bleibt dann doch. „Brot und Rosen“, 1911 geschrieben von der New Yorker Gewerkschafterin Rose Schneidermann, eins der wichtigsten Lieder der frühen Arbeiterinnenbewegung (und der damaligen Frauenbewegung überhaupt), wird im Beiheft als „eines der schönsten Lieder der Arbeiterbewegung“ bezeichnet, in der „Übersetzung“ von Peter Maiwald fallen die Frauen nämlich unter den Tisch, Strophen wie „As we go marching, marching unnumbered women dead“ fallen ganz einfach unter den Tisch.

Also, Cuppatea, lasst eure frischgewonnenen Fans nicht zu lange auf die nächste CD warten und schließt die Frauen nicht mehr aus!

Cuppatea: Silberstreif/Auswege, beides Eigenproduktion, www. https://cuppatea.de (GH)

 

Kontakt: Knoche & Hetscher GbR „Cuppatea“
c/o Sigrun Knoche
Grevener Straße 408
48159 Münster
Tel.: 0251-68667156
E-Mail: info673 (at) cuppatea.de

Eine Tasse Tee zum Willkommen?

Cuppatea, das sind Sigrun Knoche und Joachim Hetscher. Das Duo aus Münster macht seit Dezember 2001 gemeinsam Musik und widmet sich vor allem dem politischen, aktivierenden Songwriting. Mit sparsamer, aber gerade deswegen oft eindrucksvoller Besetzung und vielen unterschiedlichen Instrumenten spielen die beiden aber auch außerhalb dieser Ausrichtung (fast) alles, was ihnen Spaß macht. Entsprechend vielseitig sind die Musikrichtungen, die sie in ihren Programmen und CDs vereinen, von Jazz über Folk und Musical bis Punk. Neben eigenen Stücken interpretiert das Duo bekannte und auch weniger bekannte Cover, manchmal auch in eigener Übersetzung. Cuppatea spielt auf großen Streikbühnen, aber auch in Kulturzentren, Bildungseinrichtungen und sogar in Wohnzimmern.

Der Bandname „Cuppatea“ (ausgesprochen: Kappati, also hinten betont) ist übrigens die irische Form der englischen Wörter „cup of tea“, also „eine Tasse Tee“, und ist uns als Gruß und Willkommen begegnet, als wir 2003 eine Bread-and-Breakfast-Tour durch Irland machten – da war die Idee unseres Songwriting-Duos gerade erst geboren. Wir klingelten nach langer Fahrt an der Haustür wildfremder Menschen, um nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu fragen, und hörten dann oft „Come in. Cuppatea?“. Und damit kamen wir dann bei einer frisch gebrühten Tasse Tee ins Gespräch und Vergangenheit und Zukunft, über Heimat und Erleben. Genauso einladend möchten wir in unseren Konzerten wirken, mit dem Publikum sprechen und singen. Und eine Tasse Tee ist wie unsere Programme immer entspannend und anregend zugleich – wir trinken auch gern eine mit.

Eine ausführlichere Selbstvorstellung mit Hintergrundinformationen und Fotomaterial ist auf der Webseite zu finden.

 

Wie PLÄNE?

Dass es bei der DDR auch gute Ansaätze gab, weiß jeder. Der PLÄNE -VERLAG – DDR in der BRD – war eiener davon, der gute Ansätze hatte und wunderbare Folkmusik von großen DDR-Künstler brachte.

Schade, dass PLÄNE als Verlag im Westen, trotz guter Chancen, jämmerlich nach der Wende zu Grunde ging und damit eine kritische Musikreihe, die der Folkmusik Deutschland wohl tat.

Uli Hetscher, Mitarbeiter von PLÄNE, machte sich mit CUPPATEA selbständig, blieb seiner Linie treu und konnte dadurch auf schmalerer Ebene die gute Seite von PLÄNE fortsetzen. Das hat mir schon am Anfang imponiert.

Und als sich nun Cuppatea einen guter Namen gemacht hat, schreibe ich ich SigrunKnoche und Uli Hetscher diese Ladatio mit dem Wunsch, das Cuppatea wieder einige jüngere kritische Künstler verlegen möge. Das haben wir bei unserem Deutschland und unserer Folkszene dringend nötig, damit wir uns besser profilieren.

Was die Rockszene kann, das können wir auch. Es gibt bei uns herrliche, wichtige, kritische Lieder, die oft nicht einmal auf Tonträger zu hören sind. Und wir habe, mehr als die Rocker die aus der Verangenheit und für die Zukunft zu dichten und zu musizieren.

Ich kann von unseren alten Elbraben nur sagen, dass   Jürgen Leo, Jörg Frese und ich sehr schöne Melodien gemacht haben und machen, die bisher nicht aufgenommen wurden, die zur Verfügung ständen – lustig kritische Lieder und ernste. Dazu könnten wir uns unterhalten. Vielleicht gibt es auch eine andere Strategie? Sehen wir macl weiter.