Einar Flaa – Worry Chord
Ob Einar Flaa wohl das Gefühl hat, zur falschen Zeit zu leben?
Der 1977 geborene norwegische Singer-Songwriter präsentiert ein Album, das gut in das Jahrzehnt seiner Geburt passen würde. Vom unvoreingenommenen Hören her würde man ihn als Amerikaner einordnen. Er verbindet mit seinem Ensemble Folk, Country und Pop auf sehr ansprechende Weise. „Worry Chord“ erzählt vom Innersten des „Lone-Hearted Ranger“, die zehn Songs handeln meistens, wie soll es anders sein, von Beziehungen mit ihren guten und schwierigen Momenten. Romantik ist das Motto der Arrangements. Die Stimmung ist ruhig, es geht um das Überwinden von Tiefpunkten, aber auch den Blick nach vorn. Produzent Geir Sundstøl hat tolle Arbeit geleistet. Neben Dobro und Pedal Steel Guitar sind noch eine Menge ungewöhnliche Instrumente zu hören, von Mini Moog und Tablas über das Marxophon (Fortentwicklung der Zither) bis zur Singenden Säge. Prägend sind auch die weichen Gesangsharmonien. Alles fügt sich zu einem stimmigen, abwechslungsreichen Gesamtbild, das man bei einem Songwriter-Soloalbum nicht erwarten würde. Einar Flaa interpretiert seine nachdenklichen Songs mit viel Emotion und einer hohen Stimme, die stark an Neil Young erinnert. Dieser hat wiederum gerade ein Jugendwerk veröffentlicht. Aber das ist eine andere Geschichte… (küc)