Chris Flegg – Twenty’s Plenty
Seine musikalische Reise hat Chris Flegg über 50 Jahre in die Gefilde von Folk, Jazz und Pop geführt. Der englische Gitarrist hat die Zeit des Lockdowns auf dieses, sein elftes Album verwendet, das zwanzig selbst geschriebene Instrumentaltitel enthält.
Geprägt hat ihn offenbar die Begegnung mit den Fingerpicking-Gitarristen, die er während seiner Studienzeit in Londoner Folkclubs erlebte. Chris Flegg spielt eine Martin-Gitarre (Modell OMC-41 für die Insider). Das Spielen hat er sich seinerzeit selbst beigebracht. Er stellt eingängige, liedartige Melodien in den Vordergrund, ohne auf hohes Tempo abzuheben. Immer ist sein Spiel klar und gut phrasiert. Fleggs Spiel wirkt nie angestrengt, auch wenn wie beim Titelstück jeder Ton einen eigenen Akkord bekommt. Es klingt mal nach Stefan Grossman, mal nach Django Reinhardt, könnte aber auch unter „Easy Listening“ einsortiert werden. Gut gefallen mir die Fingerpicking-Nummern mit Ragtime-Anklängen, wie sie in den Siebzigern populär waren. Ein ruhiges, aber nicht melancholisches Album, an dem nicht nur, aber speziell Gitarristen Freude haben können. (küc)