Fior: Manuskript, www.fiorfolk.de (GH)
Deutsche CD:
Fior, der Name gibt Rätsel auf. Ist das Italienisch (für Blume, aber dann fehlt ein e) oder Irisch (für wahr, aber dann fehlt der Akzent auf dem i), oder eine Variante der Zahl 4, weil sie zu viert musizieren?
Die CD gibt keine Antwort auf diese Fragen, das macht aber dann nichts, weil wir uns in der Musik verlieren. Die ist in der Tat blumenhaft schön und wahr. Fior beziehen ihr Material aus dem deutschen Liederschatz, z.B. aus Sammlungen wie der von Zuccalmaglio, sie greifen aber auch auf große Dichter zurück (gleich zweimal Fontane, einmal Wilhelm Busch), sie schreiben auch mal selbst, vor allem Instrumentalstücke sind da ihre Stärke, wie die Polonaise „Nordluft“. Die man auch als Menuett tanzen könnte, die Fior stehen nämlich auf Menuette.
In dem Lied „Verstohlen geht der Mond auf“ kommt ein blaues Blümelein vor, und das ist das Stichwort: Romantik. Die Musik wirkt wie aus der Romantik entsprungen,
Rick Krüger (der auch mit schwedischer Säckpipa und Nyckelharpa brilliert) singt wie ein Student von damals, wie aus einem Grimmschen Märchen entlaufen. Und was haben die vier für grandiose Ideen – „Herr von Ribeck auf Ribeck“ mit fetziger Melodie zum Fingerschnippen, darauf muss man erst mal kommen.
Also: Geniale CD, einfach hören und genießen!
Fior: Manuskript, www.fiorfolk.de (GH)