Die Feuersteins – Sing!
Nach „Tanz!“ ist jetzt „Sing!“ als Fortsetzung der „Ausrufezeichen-Trilogie“ erschienen. Die Aufteilung des dritten Albums in EPs lässt unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Wer die Familienband aus Bochum kennt, weiß bereits um ihre gesanglichen Qualitäten, sowohl, was die Soli, als auch was den Zusammenklang angeht. Die Songs werden von dem Quintett wie gewohnt mit melodischer Vielfalt in trickreichen Arrangements instrumental ausgestaltet.
Vater Guntmar und Töchter Carla und Emily demonstrieren im Titelstück zum Auftakt ausdrucksstarken Harmoniegesang. Der Rat, in jeder Lebenslage zu singen, kommt relaxt im Stil von „Don’t Worry, Be Happy“ daher und passt bestens in diese stressige Zeit. Eher sperrig dagegen das a-cappella-Stück „Allmende“, das auf die einst übliche gemeinsame Nutzung von nichtbeweglichen Gütern Bezug nimmt. Aber nicht nur Materielles ist gemeint: „Diese wohlige Wärme Gemeinsamkeit, wie sehn ich mich nach dir.“ Sing! passt damit bestens in ein Jahr, in dem die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns deutlich wurde wie selten zuvor.
Die sechs Stücke sind so unterschiedlich, so dass man trotz der EP-kurzen Spielzeit eine Spannbreite bekommt, die auch im CD-Format kaum größer wäre. Wie gewohnt gibt es Überliefertes wie „Mein Michel, was willst du noch mehr“ und Selbstgeschriebenes auf Deutsch und Englisch. Sing! bietet frische Musik, anregend oder ermutigend, aber auch Stoff zum Nachdenken. Gespannt bin ich auf den letzten Teil der Serie, „Los!“, der im kommenden Frühjahr erscheinen soll. (küc)