REZENSIONEN DEUTSCHLAND
Die vier Herren FloBêr – sind sie aus dem Saarland (Postadresse) oder aus Berlin (Pressemitteilung)? Sie haben beim Peter-Rohland-Singewettstreit auf Burg Waldeck großen Erfolg eingeheimst, und da ist klar, Herkunftsort ist Schall und Rauch und die Landstraße unser Zuhause. Die Lieder auf der CD sind alle selbstgeschrieben, klingen aber oft wie seit Generationen von Tippelbrüdern weitergegeben – Peter Rohland, eben. Generalstreik ein Leben lang prägt die Stimmung, Fernweh (und sei’s nach den uralten Zeiten von Pangäa) treibt uns um. Musikalisch klingt es manchmal nach Liederjan zu Zeiten von Rainer Prüß, aber auch Django Reinhardt hat seine Finger mit im Spiel, eine Prise Schottisch ist dabei, es ist einfach wunderbar gemischt und wunderschön. Genau die richtige Mischung von rotzfrech und ernst und solidarisch („Sag mal, weißt du nicht, dass du schön bist“) mit denen, die nicht den herrschenden Idealen entsprechen, und am Ende ein schmissiges Sufflied. Besonders hinreißend: „Die Braut“, ein langes Lied, das sich so zusammenfassen ließe: Wir wollen unsere alten Sagen wiederhaben“. Ja. Wollen wir, und wir vollen ganz viel Flobêr hören. FloBêr: SoWeit, SilberBlickMusik, www.flober.eu (GH)
Aus München kommt (oder jedenfalls singt es über München) das Duo Prinzessin & Rebell, und das Fazit jetzt mal vorweg: Diese CD ist sensationell gut. Klangvolle Stimmen, die jeden Ton treffen, virtuose Instrumentalkunst (himmlisch: Anna Katharina Kränzlein an der Geige), dazu Lieder von absoluter Aktualität, die doch zeitlos und voller Bilder sind. Es geht los mit der deutschen Version eines katalanischen Liedes von Lluis Llach, ein Aufruf zur Solidarität, aber so fein, ganz ohne Holzhammer (und dabei geht es um einen Pfahl). Tim Hardins „If I were a carpenter“, ein furchtbarer Hymnus an patriarchalische Verhältnisse, heißt hier „Wenn ich ein Metzger wär‘“ und zeigt eine aktive Frau, Matthias Claudiusens „Der Mond ist aufgegangen“ kommt zu ganz neuen Ehren, und das ewig aktuelle Bürgerlied wird für heutige Zustände aufpoliert – und ist gleich zweimal vertreten, bei der zweiten Fassung singt kein Geringerer als Konstantin Wecker mit! Das sind nur einige der Genüsse auf dieser CD, für die kein Lobeswort gut genug ist – allerdings muss noch schnell erwähnt werden, wie grandios das Duo musikalische Zitate unterbringt, beim „Bürgerlied“ z. B. ist „Fordre niemand mein Schicksal zu hören“ klar zu erkennen. Einfach wunderbar, das alles. Prinzessin & Rebell: Boomende Stadt, Sturm & Klang, www.prinzessin-und-rebell.de (GH)
Margit marwitz
Die Lieder auf der nächsten CD stammen von etwas älteren Herren, sehr viele von Wolfgang Borchert, andere von Gryphius, Fleming, Clemens von Brentano, Gottfried Keller und noch viel mehr. Es singt Margit Marwitz, die offenbar von der Klassik herkommt, jedenfalls singt sie so, begleitet von Heiner Frohm auf der Gitarre. Die Lieder sind fast alle sehr kurz (19 auf einer CD, die eine knappe halbe Stunde dauert), und mehr können wir gar nicht sagen, da es bei der CD keinerlei Infos zur Auswahl der Lieder oder zu den Vortragenden gibt und die Suche im Internet auch nichts ergab. Schön zu hören jedenfalls. Margit Marwitz/Heiner Frohm: Weil nun die Nacht kommt. Vertrieb:Tonstudio Berghorst, 79837 Ibach. (GH)
Duo Lautensang: Farbenfroh www.DuoLautensang.de
So etwas hört man nicht allzu oft: Deutschsprachige Volkslieder aus 4 Jahrhunderten. So etwas kennt man als Folkmusik aktuell fast nur von Deitsch oder Bube-Dame-König, die sich an solches Material herantrauen. Aber dieses Duo aus Astrid Heldmaier und Reiner Köhler muss sich keineswegs verstecken. Astrids klare Stimme und sowohl ihre (Whistles,Northumbrian Smallpipes, Bodhran) wie auch Reiners meisterlich gespielte Instrumente (Bouzouki, Gitarre, Bass) geben den Liedern ganz eigenständige Gesichter. Völlig entspannt und unaffektiert vorgetragene Musik, sorgfältig überlegte und aufgeräumte Arrangements. Manchmal lassen diese die Herkunft vom Irish Folk erkennen. Und einige der Melodien, auch einer der Texte, sind von Astrid geschrieben. Und diese Musik fügt sich dann so an die alten Worte, als habe man diese Lieder doch schon immer so und nie anders gehört. Das ist eine sehr empfehlenswerte CD. Mehrmals habe ich mich selbst beim Mitsummen erwischt. „Farbenfroh“ ist die Musik, aber schwarz-weiß das Cover mit gewohnt ausdrucksstarken Fotos von Hans-Heinrich Breuer, Aufnahme, Mix und Mastering durch Robby Ballhause im Land’s End Studio lassen keine Wünsche übrig. Gratulation zu diesem Werk!
FloBêr – SoWeit
Diese Vierköpfige Band (Schagwerk, Gitarre, Kontrabass, Accordeon) hat mit diversen Gästen eine CD eingespielt, die erfrischend locker daherkommt, auch wenn ein, zwei Stücke ein wenig hecktisch wirken, Eine Band, die in der Tradition der deutschen Folk-Musik, eine Bandbreite von Liederjan bis Reinhard Mey und drüber hinaus bietet, unter Anderem auch ein Lied mit ungradem 7/8 Takt, das für Musiker mit europäischen Spiel- und Hörgewohnheit eine Herausforderung darstellt, die die beteiligten Musiker mit Bravour genommen haben und ein Swing.
Eine CD, die auch Nichtfolkies gefallen kann. Am Ende noch ein Trink/Sauflied als Bonustrack
silberblick-musik, LC 12028 042
(v-zero)
Gudrun Walther
Von Gudrun findet Ihr unter Artikel/Berichte einen kritischen Bericht zu Erschwernissen ehrenamtlicher Arbeit durch Behörden zu Coronazeiten.
„Vüllgraf – Gone / Eigenverlag
Da denkt man, man ist über 40 Jahre in der Folkszene aktiv, da kennt man alles und jeden. Weit gefehlt. Anfang September drückt mir mein Musikerkollege Otto Groote diese CD in die Hand mit den Worten: „Hör mal rein. Der hat mich letzte Woche besucht“. Den Namen (Thorsten) Vüllgraf hatte ich noch nie gehört. Asche auf mein Haupt. Der Mann gehört fest zur Bremer Szene.
Und die CD: Da weiß einer ganz genau, was er tut. Und das weiß er nicht nur auf der Gitarre, die er offensichtlich im Schlaf, und das in jedem Tuning, spielen kann; nein, Thorsten Vüllgraf ist genau so zu Hause auf dem Piano, Harmonica, Mandolin, Bass, Banjo und vieles mehr. Das heißt aber keineswegs, dass die Songs, durchweg „Americana“ im besten Sinne, mit Instrumenten überfrachtet sind. Ganz im Gegenteil: Sparsame Arrangements, jeder Ton ist genau bedacht und andere Instrumente setzen den Stücken noch das eine oder andere Sternchen auf. Treffsicher ergänzt wird die Musik durch einige MitmusikerInnen, die (Lead-)Vocals, Fiddle und 5-String-Banjo beitragen. Blues, Folk und Bluegrass, absolut stilsicher gespielt, und das mit einem sehr eigenständigen Ton. Mal glaubt man, da muss doch gleich die sonore Stimme eines Hanns Theessink einsetzen, mal denkt man an einen Tom Fairnie. Meine Favoriten: Robbie Robertsons „Evangeline“, das man kaum besser darbieten kann, „Time in Squares“ von den Stray Birds, „Crippled Heart“ von Tim Lothar,.. Aber nicht zuletzt ganz stark sind gerade Vüllgrafs eigene Songs. Und ein besseres Schlussstück als „Gone“ kann man sich auf so einer CD mit 15 solch starken Titeln kaum wünschen. Schade, dass gerade „Corona“ herrscht, denn Vüllgraf muss man sich sicher auch live anschauen. Bis dann sollte man sich die Zeit damit vertreiben, die CD zu bestellen und viele Male anzuhören. Und das kann man unter „thorsten.vuellgraf@googlemail.com„. mc
Reelin‘ TarKatz – Back Home and Away
Wer mal einen schlechten Tag hatte und Aufmunterung braucht, sollte zur CD der Reelin’ TarKatz greifen. Das Quartett aus dem Odenwald verbreitet rundum positive Stimmung. Dies zeigt auch der Trailer zu diesem Album.
Hans, Kat, Gret und Mat haben 2017 zusammengefunden, bringen aber jede Menge Erfahrung mit, vor allem an den Zupfinstrumenten. Ihre vereinten Stärken würden für mehr als eine Band ausreichen: starke Stimmen, feiner Harmoniegesang, abwechslungsreiche Arrangements, was bei vier Multiinstrumentalisten breite Auswahl bietet, und gelungene eigene Songs, die zum Mit- und Nachsingen einladen. Ihren Bereich beschreiben die TarKatz auf ihrer Homepage mit „Folk – Americana – Sea Shanties“; auch Country wäre zu nennen. Das Material des Debütalbums kombiniert fremde und eigene Songs, wobei alles Abgedroschene vermieden wird. Obwohl das Material aus den verschiedensten Gegenden stammt, den Highlands, den Appalachen oder dem Odenwald, passt alles im bandeigenen Stil adaptiert, bestens zusammen. Das groovt höllisch bei „Hillbilly Highway“ oder „Murdered By My Love“. Immer gibt es einen catchy Refrain, der das Publikum in den Song hineinzieht. Gerne werden in die Songs Zitate von keltischen Tunes eingefügt. Vielleicht werden ja beim nächsten Album ein, zwei ganze Instrumentaltracks daraus?
Auf „Back Home and Away“ ist es bestens gelungen, im Studio die Atmosphäre eines Wohnzimmerkonzerts in hoher Klangqualität einzufangen. Dazu ist das Booklet sehr liebevoll und informativ gestaltet. Ein feines Debüt. Gerne mehr! (küc) www.tarkatz.de
Liederjan
Vierzig Jahre – Sowieso
www.liederjan.com
Boshaft, witzig, ironisch, satirisch, lustig, verrückt – Das sind die „Liederjannis“. Zum Jubiläum gehen sie in die Luft mit Föhn, Konzertina, Tuba und Ukulele. Einen Walzer mit falschem Zwiefachen widmen sieunserer gestorbenen bayerischen Freundin Heidi Zink, die uns auf ihrer Harfe zusammen mit ihrem Gerry und ihrer „Fraunhofer Saitenmusik“ schöne Tänze bescherte. Von so geistvollem, hintersinnigen Humor wimmelt diese CD mit Liedern und Texten zumeist von Jörg und Hanne. Es sind Lieder und Balladen für den Frieden, zum Weihnachtsfest, zur verhinderten Emanzipation, vom Meer, von Auserwählten, von der anderen Heidi aus Oldesloe, der Harzreise, die Pleite-Polka, Das Pferd mit dem Holzbein (Musik von Brian McNeill) und den Song „40 Jahre unterwegs“, wofür ihnen Ehre und eine Laudatio. Und das kräftig. Schließlich bereiten sie uns nun schon seit über 40 Jahren Freude mit dem Motto: Sieh die Welt nicht nur Schwarz, sondern auch bunt. Also eine CD, die ganz Norddeutschland, sich selbst und nicht nur das auf die Schippe nimmt. h
Oskar Kröher
Fahrende Sänger
www.Spurbuch.de
Die Zwillingsbrüder Hein und Oss haben mit ihrem Singen Generationen begeistert. Unter den deutschen Liedermachern nehmen die „Volkssänger“ immer noch einen Spitzenplatz ein. Wie es dazu kam beschreibt Oskar Kröher. Es ist nicht das erste autobiographische Buch, das er vorgelegt; aber es ist dasjenige, das sich mit seiner Laufbahn als „Volkssänger“ befasst.
Angefangen hat alles mit der jungenschaftlichen „Singerei“ im Freundeskreis, doch zeigten sich bald darüber hinaus wesende Ambitionen. Diese kamen erstmals deutlicher zum Vorschein mit der Begründung des „Chanson Folklore International“ auf der Wandervogelburg Waldeck im Hunsrück.
An diesem ersten Festival 1964 nahmen bereits einige später berühmt gewordene Sänger teil. Für einige, darunter Hein und Oss, folgte darauf ein Auftritt beim Sender Freies Berlin. Mitwirkung bei weiteren Rundfunk- und Fernsehsendungen und erste Schallplattenaufnahmen schlossen sich an. Die Brüder wurden bekannt und wurden zu allen möglichen Veranstaltungen engagiert.
Für Oss, der inzwischen in seinem Traumberuf als Lehrer arbeiten konnte, erschien nach den frustierenden Jahren als Handelsvertreter das Leben gewonnen. Leider zogen auch dunkle Wolken auf. Seine Frau Trudel wurde von einer unheilbaren Krankheit befallen, die jahrlanges Siechtum mit sich brachte.
Doch mit den „Volkssängern“ ging es aufwärts. Es ist unmöglich, alle Konzertreisen aufzuzählen, die teilweise im Auftrage des Goethe-Instituts oder des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes erfolgt. Sie führten unter anderem in die USA, nach Georgien, Frankreich, Schweden und in die Niederlande. Hinzu kam die Mitwirkung bei unterschiedlichen Filmprojekten, hauptsächlich durch die Freundschaft mit dem Filemacher martin Schließler.
Hein und Oss machten sich auch als Liedforscher einen Namen. Sie entdeckten vergessene und verschwiegene Volkslieder und brachten mehrere Liederbücher heraus. Viele Liedertexte sind auch im vorliegenden Buch an passender Stelle eingestreut. Daneben unternahmen die Brüder im Stil der bündischen Jugend immer auch abenteuerliche Fahrten in Europa und Übersee.
Das Buch ist auch ein zeugnis der Freundschaften, die Oss über viele Jahrzehnte bis heute pflegt. Viele Namen wären hier zu nennen wie Franz Josef Degenhardt, katja Ebstein oder Hannes Wader, den Oss auf der Waldeck entdeckt hat. Besonders freundschaftlich beschreibt Oss den jung verstorbenen Peter Rohland (pitter), von dem er vielerlei Hinweise auf vergessene Lider erhalten hat. Oss hat ihm in seinem Buch ein Denkmal gesetzt. Nicht vergessen sei auch die Verbindung zu Germain Muller und Roger Siffer in Straßburg.
Das Buch erzählt viel vom Fernweh, dem die deutsche Jugendbewegung immer verfallen war, aber es erzählt auch von einer tief gehenden Heimatliebe und der Dankbarkeit, in der Geburtsstadt Pirmasens mit seiner Frau Gretel leben zu dürfen. Aus der Lieb zur pfälzischen Heimat entstand auch manches Engagement, so etwa die Tätigkeit im Pirmasenser Stadtrat oder der Einsatz für den Naturschutz.
Bleibt noch die schöne Gestaltung und Ausstattung des Buches zu erwähnen, angefangen vom Außentitel mit den Schwänen, gewissermaßen als Symbolvögel der Jugendbewegung. Nicht zu übersehen ist das schöne Druckbild. Jedes Kapitel fängt durch eine Initiale geziert auf einer rechten Seiten an; erfreulich auch der Bildteil aus dem Fundus von Oskar Kröher und schließlich die hervorragende buchbinderische Verarbeitung. Vor allem aber lebt das Buch fon der frischen und lebendigen Erzählweise des Autors. Heinz Schmitt
Ton, Steine Scherben
Vinyl-Box mit 8 CDs
www.rattaymusic.de
Es ist eine Pracht und Freude. Diese Lieder in solcher Qualität. Die „Scherben“ waren „meine“ Band mit Rio Reiser, für uns Grüne während der Studentenzeit. Und bis heute sind sie Wegweiser und Kultband für viele Wandervögel und mich. Die herrliche Musik mit der geilen Stimme von Rio macht mir heute noch eine Gänsehaut. Wir hatten nicht nur große Dichter im 19. Jahrhundert. Dies war die Dichtung meiner Selbstfindungszeit, für die Hausbesetzer, für die Schwulen, für die Unterdrückten, Keine Macht für Niemand. Meine Freunde und ich gewannen mit dieser Musik im Rücken und im Kopf Selbstbewusstsein. Heute sind wird selbst Chefs.
Die CDs Ton: „Steine Scherbe (2 CDs), Scherben, Wenn die Nacht am tiefsten (2 CDs), Warum geht es mir so dreckig?, Keine Macht für Niemand!“ Wie schön wäre es, wenn es so leicht ginge. Und ich höre, höre immerzu!
Sie singen gegen Unterdrückung am Arbeitsplatz, unter Freunden und in der Welt. Heute ist vieles zwar freier als damals. Dafür gibt es mehr Druck, besonders auf die Schwachen, und es gärt nun wieder. Kriege, Flüchtlinge, Terror, Schmuggel, Waffen- und Bombenhandel, Singles und Alleinerziehende sind Produkte der Fehlpolitik. Und wo sind die Sänger von Heute dazu? Schon gar nicht im Fernsehen und in den Massenmedien. Hören wir die CDs und bauen aus Tönen, Steinen und Scherben neue Taten. Wir können aber auch sagen: Viele Mittelstandschefs in Deutschland sind in den 40 Jahren viel besser geworden in ihrem Sozialverhalten, in ihrer Ausbildung, auch wenn manche Löhne noch recht dürftig sind. Dennoch ist immer noch vieles „Jenseits von Eden“ Den „Scherben“ gebührt, dass sie die erste große Rockband waren mit deutscher Sprache. Sie singen Freiheit und Gemeinschaft, politisch und doch ganz persönlich. Da liegt der Kern. Und das berührt mich. (puma)
Alexander Peppler – Arrive (2015)
Im Februar 2015 veröffentlichte der Liedermacher und rastlose Musiker Alexander Peppler sein Debüt „Arrive“, das über die Dauer von fünf Titeln über Ankommen, das damit verbundene Aufbrechen und Beschreiten eigener (Irr)Wege berichtet. Ob Freiwillig oder unfreiwillig in der Tradition eines frühen Bob Dylan leben seine Stücke von einer Art ansteckendem Fernweh, das zwischen subtiler Freude und schleichender Melancholie pendelt und nach kaum mehr als 18 Minuten einen großen Appetit auf mehr hinterlässt. Das Debüt eröffnet mit „I’ve Seen The World“ in beschwingter Country-Manier, ehe in gepresstem Tenor Strophe um Refrain vorgetragen wird. Peppler gelingt es wie nebenbei, Eingängigkeit und Monotonie zu trennen, denn gleichwohl vom üblichen Liedaufbau nicht abgewichen wird, übervorteilt das Arrangement diesbezügliche Einwände. Gen Ende, beinahe lagerfeueresk, gesellt sich dem musikalischen Stelldichein die Mundharmonika hinzu. „Your Lesson“, der zweite Titel, beginnt mit lautmalerischem Nebenbeigesang, der Adam Green nicht minder gut zu Ohr stünde. Nun vom Schlagzeug und Bass begleitet, zeugt der Titel von einer unbeschwerten Leichtigkeit, die Exkurse ins Moll beschwingt weglächelt. Ein sehnsüchtelndes Cello begleitet Gesang, Mundharmonika und Gitarre bei „Oh Captain“, der sich ganz einem wehen Bangen hingibt. Peppler gelingt mit seinem Debüt ein Geniestreich, der auf mehr und vor allem noch mehr hoffen lässt, und vereinnahmt seine Hörer über eine viel zu kurze Dauer – diese jedoch vollkommen. MH
Hansmelcherla (Zwiefacher aus Mittelfranken)
Dieser Zwiefache ist auf der CD „Dittl zum Danzn“ von Bernd Dittl zu hören, aber auch auf der in dieser Ausgabe unter Rezensionen vorgestellten CD „Musig“ der Gruppe Badische Bråtwurschtmusig. Bezüglich der Noten habe ich mich am Heft „Tanz rüber, tanz nüber – Eine Auswahl fränkischer Tänze“, zusammengestellt von Kurt Becher (München 1976) orientiert.
Früher war es üblich, im Notenbild jeden Taktwechsel durch ein entsprechendes Taktzeichen anzuzeigen. Heute finden wir immer häufiger die hier verwendete Darstellung. Alle im Stück vorkommen Taktarten werden am Anfang genannt, die Taktwechsel im Verlauf der Melodie dann aber nur noch durch einen doppelten Taktstrich gekennzeichnet.
Ich habe aus der oben genannten Notenquelle die neutrale Tonart C-Dur übernommen. Die Tonart in der Aufzeichnung ist aber nicht so wichtig. Zum einen wird sie von den Musikern meist an ihre jeweiligen Instrumente angepasst. Streichern bevorzugen z. B. D- und G-Dur, die Bläsern eher B- und Eb-Dur. Zum anderen wechseln die Musiker beim Wiederholen des Stückes regelmäßig in die Tonart der Subdominant (eine Quarte höher, hier also nach F-Dur). Beim dritten Durchgang kehren sie dann wieder auf die Ausgangstonart zurück. Zusätzlich findet beim Tonartwechsel in der Regel auch ein Wechsel der führenden Melodieinstrumente statt, also z. B. von der Harmonika zu den Geigen oder von den Trompeten zu den Hörnern.
Dieser Zwiefache hat folgende Struktur:
A: //: 8 x W ://
B: //: DD WWW – DD WW – DD WW ://
(D = Dreherschritte, W = Walzerschritte)
Damit gehört er in jene Gruppe von Zwiefachen, bei denen Taktwechsel nur in einem Teil vorkommen (hier im B-Teil). Im anderen Teil (hier im A-Teil) fehlen sie hingegen. Darüber hinaus sind die Taktwechsel im B-Teil unregelmäßig, weil nicht immer gerade Zahlen von Walzer- und Dreherschritten folgen. Recht früh kommen mal drei (!) Walzertakte. Das hat zu Folge, dass die Tänzer die Wiederholung des B-Teils mit dem jeweils anderen Fuß beginnen. Am Ende löst sich das aber wieder auf.
Wildes Holz – Höhen und Tiefen www.wildes-holz.de
Eine ganze CD mit Blockflötenmusik? Eigentlich gar nicht so meine Richtung… Und außerdem: Blockflöte kann jeder! Zweitens: Eine ganze CD mit dem Instrument? Geht das? Über die Gruppe „Wildes Holz“ habe ich immer wieder mal gelesen, mich aber nie an eine CD herangetraut, aus den oben genannten Gründen. Und nachdem ich diese CD nun kreuz und quer und etliche Male durchgehört habe, kann ich sagen: Blockflöte kann eben nicht jeder. Jedenfalls nicht so. Und eine ganze CD davon? Geht. Geht sogar außerordentlich gut. Diese CD ist so erstaunlich vielseitig und perfekt gespielt, dass sie durchweg nur Höhen aufweist. Da sind Tobias Reisiges Blockflöten, der geradezu respektlos aus jedem Titel, egal ob Barock oder Chanson, Jazz oder Pop, wie selbstverständlich ein Blockflötenstück zaubert. Da fragt man sich: Darf der das? Auch Djamel Laroussi an der Gitarre scheint kein Stil fremd zu sein; zudem spielt er ein Rechtshänder-Instrument links herum; probiert das mal aus! Als Dritter im Bunde kongenial Markus Conrads, der uns hören lässt, was am Kontrabass so alles geht; Nun ja, man könnte sagen: Das ist ja auch viel mehr Holz als bei einer Blockflöte; aber so viel mehr? Unüberhörbar ist auch der Spaß, den die drei am Zusammenspiel haben, und die Kommentare zu den Titeln der CD lassen darauf schließen, dass sie sich selbst, bei aller professionellen Perfektion und auch nach 22 Jahren Bandgeschichte, nicht so bierernst nehmen, wie man es vermuten müsste. Eine ganz hervorragende CD, die dreizehnte, wenn ich richtig gezählt habe. Meine Favoriten darauf sind eindeutig die selbstgeschriebenen Stücke. Sollte das Trio wieder einmal in Eurer Nähe auftreten: Lasst Euch das nicht entgehen! (MC)“
Zwiefach aus Südwest
Zählnomol 3 4 2
www.tanz-koegler.com
Lange gab es keine neuen Tanz-CDs. Mit den Zwiefachen aus Südwest wird eine Tanzlücke gefüllt. Nicht immer gibt es Musiker, die flott und gut tanzbar Zwiefach spielen können. Dazu kommt, dass Zwiefache bei vielen immer beliebter werden. Und gute Tanzleute brauchen Tonträgerfutter. Hier kommen Badische Zwiefache
17 Hippies
CD 1 Best of 20 Years Metamorphosis
CD 2 Freunde aus aller Welt spielen 17 Hippies www.17hippies.com
Sie waren in der ganzen Welt. Aus Berlin aufgebrochenkatapultierten sie ihre Folkmusik 30 Jahre nach vorn. Seither sind sie Spitzenreiter in Musik, Komposition, Bühnenpräsenz und sind beliebt bis dahinaus, dass sie sogar Musikmuffel aus ihren Höhlen locken, um sie live zu erleben. Überall gibt es Nachahmer. Und das ist kein Wunder. Welche Gruppe schafft es schon, die totalen Fetzer mit innigem Gefühl zu verbinden? Dabei ist es logisch: Auch Menschen, die für ihr Leben, ihre Liebe; ihren Beruf, ihr Hobby brennen haben Höhen und Tieren. Und die zu texten, zu komponieren, zu singen, zu musizieren, ohne sich ablenken zu lassen und dabei zu bleiben, die Vielzahl von Instrumenten zu nutzen und die Gefühle stark, laut und leise aber inniglich widerzugeben. Das ist die Kunst der musikalischen Wirklichkeit. Traum und Lebendigkeit gehen ineinander über. Da braucht es nicht die Kriege, die Krisen, die Übersättigung der Welt. Der musikalische Mensch wird zum Klangkörper.
Manchmal kann ich in der Musik der Hippies der Sonne entgegenschwimmen. Manchmal tauche ich ins Meer des Publikums. Manchmal sehe ich die Blüten und die Palmen unter der Sonne und höre dabei die Vögel singen. Themen der CDs wie Schattenmann, Der DJ der heim kehrt, Funken der Berührunge, Stern am Ende der Welt, Lazy friends & promises, Deine Tänen, Frau von ungefähr,Jovano Jovanke, Jolies filles … Stücke, die ich über die Jahre kenne, da jubelt in mir meine Klarinette, da ist mein Herz voller Geigen. Ihr Hippies, ich bin bei Euch zu Haus! Ich könnte so weiter mit Euch quatschen. Danke Kiki fürs Zusenden. Ihr müsstet auf die Titelseite! hedO
Aufs Maul geschaut *****
Regionalsprachen und Dialekte im deutschen Folk www.profolk.de
Hier gibt es einen Sampler der ganz besonderen Mischung vieler Dialeltke aus ganz Deutschland. So etwas hat es noch nicht gegeben. Als Folk nur Englisch war, kam eine Zeit, in der es schwer war, auch den Folk der deutschen Sprache bekannt zu machen. Nachdem das mit Qualität gelungen ist, haben es nun viele Mundartengruppen geschafft, sich durchzusetzen, alte Stück aus Archiven zu sammeln, aufzuarbeiten und zu musizieren. Und das hat eine Qualität in vielen Landschaften und bei vielen Gruppen erreicht, dass zu hoffen ist, dass sich diese Impulse verselbständigen und die regionalen Kulturen wieder beflügeln, wie es in Irland und Schottland der Fall ist. (Und dass die bei uns in Deutschland aus dem Kommerz entstandene volkstümliche Musik nach ihrem Bierkater für viele überflüssig wird.) Es gibt heute bereits so viele Musiker, die wieder in die Archive gehen und forschen, dass sich etwas bewegt.
Dr. Ralf Gehler aus Hagenow hat die Musik von 16 Mundartgruppen zusammengestellt und damit ein neues Genre der „Vereinigten Mundarten“ aufgezeigt, das in den Radiosendern der Länder neue Sendezeiten verdient. Das Folkpublikum müsste nach einer weiteren CD dieses Genre lechzen. Und viele könnten sich anstecken lassen, die bisher nur Bayerisch gehört hatten. Es geht vom Thürigischen übers Platt zum ‚Friesischen, zum Pfälzischen, zum niederallemannischen vom Rhein, zum Jiddischenzum Hunsrück, zum Oberbayerischen bis zum Dutch, dem Apallachen-Deutsch in den USA. Viele Dialekte vom Ostpreußischen bis zum Elsässischen, vom Fränkischen, bis Saarländischen, vom Tiroler Deutsch bis Schwäbischen fehlen noch.
Für euch Leser werden die Gruppennamen interessant sein: Hüsch, SpuimaNovas, Kalüün, Holger Saarmann & Viv ian Zellter, Herzgesapnn, Martin Schütt, Ziganimo, Em Huisken, Why didn*t They Ask Evans? (Hunsrück9; Kay Kankowski, Stefan Straubinger, Spillwark.
Diese CD ist keine Anthologie im eigentlichen Sinn, denn die Musiken sind so schön, so herrlich hörbar und so aktuell und lebendig eingespielt, dass mir so ist, als ob ein Aufatmen, eine Hoffnung durch die ganze Folkszene gehen könnte. „Was haben wir doch für Schätze, und was für Können!“ Da gibt es keine Resignation Romantik hat sich mit Wirklichkeit und Selbstbewusstsein gepaart und lässt unsere Folklore neu erblühen!
Olaf Sickmann – Slow (2015)
Nach „New Living Room“ (2013) setzt Olaf Sickmann seinen stilistischen Werdegang auf sechs Stahlsaiten und kultivierter Monophonie fort und präsentiert ein Album aus einem Guss. Indes frühere Alben – so Sickmann – eher eine Zusammenfassung von Stücken unterschiedlicher Zeiten darstellten, zeigt sich der 2015er Silberling nun umso geschlossener. Binnen eines halben Jahres hat der Komponist nicht nur die 13 Titel des Albums geschrieben sondern präsentiert mit der CD auch ein 29-seitiges E-Book (Noten / Gitarrentabulator) zum Nachspielen seiner Melodien. Sickmann umwirkt die alltagsbenamsten Titel mit wohlfeilen Melodien, die ebenso eingängig wie nachhaltig nachklingen, und vor allem von der Kunst des Wenigen zeugen. Freunde überbordender Großformationsklänge dürften mit dem Album bisweilen wenig anfangen können, wer indes die Kunst des ästhetisch Notwendigen sucht, wird in „Slow“ einen schier unerschöpflichen Fundus eines in sich ruhenden Komponisten und Gitarristen finden. Zwischen den einzelnen Tönen, die niemals als Akkord geschlagen werden, entfaltet die zwölf Titel ihre Kraft durch das Nach- und Ineinanderklingen der Melodien. Spielerisch unermüdlich, gleich dem unendlichen den Strand mündenden Wellengang, verschwenden sich die stahlsaitenen Tonfolgen, ohne dabei jedoch der Beliebigkeit anheim zu fallen. Ein gleichermaßen stilles, wie eindrucksvolles Gesamtkunstwerk, das im Ganzen weit mehr als die Summe seiner Teile darstellt. MH
Franken “Herz”
Das “Who is Who” der fränKischen Musikszene Teil 2 www.intraton.de
Wie beim ersten Mal wieder 3 CDs nun die CDs 4-6
„Erst die Musik machte den Menschen“ und Nietzsches „Ohne Musik ware das Leben ein Irrtum” sind kategorische Sprüche, die wohl die meisten Musikenthusiasten bejahen können..
Der Verlag INTRATON fasst die weit gefächerte Fränkische Musik auf diesen CDs zusammen, die eine Dynamik, ein Eigenleben, eine Kraft versprüht, ein hoffnungsvolle Zukunft ausstrahlt, wie es von kaum einer Mundartszene ausgeht. Kein Versinken in tümelnde Musik, sondern Humor, Frechheit, Aufmüpfigkeit, Umweltdenken und volles Leben, Weltweitheit und Regionales. Die Dreiteilung zeigt die Breite der fränkischen Bands und Liedrmacher: Eine CD Teils Hochdeutsch, eine Fränkisch, eine Englisch.
Ein paar Themen: Eisbären weinen nicht, Das Pendel des Schicksals, Staatenlos, Bakshish, Kalenderblatt, Sambesi, Ich bin in derer Stadt derhamm, Wilder Wein, Bayreuth Song.
Bekannte Musikanten sind dabei: Fitzgerald Kusz & Chris Beier, Ihre Kinder, Ernst Schultz & Wundertüte, Le-Roy, Feelsaitig, Llevelynn, Kevin Coyne, Quantensprung, SandyWolfrum,
Dillberg, Holger Stamm und viele andere.
Es sind musiskalische Schätze, die mit einem Konzert am 3. März mit vielen Bands ins Orpheum-Kino in Nürnberg ein großes Konzert gaben. Klar, dass so ein Ereignis des 3 CD—Regionale-Samplers “FRANKENHERZ“ gefeiert werden muss.
Radio Vienna
Sounds from the 21st Century
www.galileo-mc.de
Vier Frauen und drei Männer – Feuer aus Wien. Sie nannten es Austropop, aus dem sich mit Jazz, Soul und Blues ein besonderer Wiener Stil entwickelt hat. Und sie singen ihre Songs in alpenländisch – österreichischen weichen Klang, Romantisch, aber immer ironisch und ketzerisch.
Das ist eine Art von kritischer Freude, ein Kompliment mit Bissigkeit. Dann kommen Chansons dazu, fast wie Balladen gesungen und Stücke mit polnischen, rumänischen und englischen Namen. Wien wird wieder die Pforte zum Balkan, zur Welt und zum Himmel der Musik. Und die Band Radio Vienna trägt dazu bei.
Feelsaitig
Folkpiggings 30th Anniversary Deluxe Edition Remastert www.intraton.de
Die zweite LP von Feelsaitig “Folkpiggins”, die 1985 erschien, gibt es jetzt auch auf CD und das remastert mit Bonustracks. „Feelsaitig“ sind wie der Name sagt Feinfühler der Saiten, Meister der feinen Töne. Sie haben einen neuen Stil geprägt, den man neue regionale zeitkritische Folkmusik mit Kritik, Ketzerei und Frechheit nennen könnte, mit englischen Einsprengseln, aber besonders Frankenmusik. Sie singen mit Begeisterung zusammen Lieder im irischen Stil auf Deutsch und Englisch mit schöner Mehrstimmigkeit und reißen ihr Publikum mit, dass der Saal brodelt.
Sie benutzen auf der CD viele Evergreen – Musiken die an alte Volksmusiken, Gassenhauer und Küchenmusiken erinnern und im Land verwurzelt sind. Feines Gitarrenspiel, fetzige Banjotöne und eine feine Mandoline ergänzen sich.Sie können aber auch Buegrass – Country. Und immer wieder zeigt sich, dass viele 30 Jahre alte Texte noch aktuell sind. Zum Ende der CD bringen sie als 14. Lied in wunderschöner Interpretation das Lied „Es geht ein dunk’le Wolk‘ herein“. Dazu kommen auf dieser CD noch 8 ! Bonustracks. Neben der tollen Musik ist für mich, dass die Band sich über all die Jahre treu geblieben ist. Mit ihrem Bayreuth-Fest sind sie schon seit vielen Jahren verankert. Viele Gastmusiker und Freunde waren seit Jahren immer wieder dabei, z. B. Reiner Rumpf, Reinold und Gerhard Dettlaff. Schade, dass sie keine Texte bei der CD beiliegen haben und schade, dass sie nicht öfter durch Deutschland bis zu uns in den Nordosten touren. Dafür gibt es jetzt die Aufnahmen auch als Downloadalbum. h
Jens Kommnick ***** Redwood Preis der deutschen Schallplatte www.jenskommnick.com Hier gibt e seine ganz besondere CD aus vielen Gründen. Jens verbindet Instrument mit Fingerfertigkeit, Komposition mit schönen Gedanken, Musik mit Leben. Er ist in Norddeutschland zu einem der bekanntesten und besten Folkvirtuosen geworden.
Als wir uns vor vielen Jahren bei einem der ersten Möllner Festivals der Elbraben kennenlernten, oder war es in Uelzen in der Jugendherberge, die früher das Haus des Uelzener Henkers war an dem Elbraben-Herbstfest, als gleich nach der Wende viele DDR-Bands dabei waren? – da hatten wir schon Jens Virtuosität bewundert und sein Tiefsinniges Geschick, seine Seele mit seiner Musik zu verbinden. Viele Folkies auch aus dem Westen, die heute bei den norddeutschen Folkfesten einen Namen haben wie Jens-Peter Müller, Jörg Fröse, Uwe Thomsen, Ralf Gehler, Peter Kingerske, Frajo Krafeld, Jutta Schütte, Anne Tempelmann, Karin Meinhardt waren auch dabei. Es brodelte herrlich zwischen Ost und Welt. Da, Jens, trugst Du auch dazu bei? Ich meine, wir haben uns einiges zu fragen und zu erzählen und vielleicht voneinander zu lernen.
Als Multiinstrumentalist spielt Jens neben der Gitarre Bouzouki, Mandoline, Oktavgitarre, Laute, Keltische Harfe, Geige, Bratsche, Cello, Bassgitarre, Whistles, ‚Blockflöten, Uilleann Pipes, Drehleier, Piano, Cembalo.
Die Stücke der 3.(?) Solo-CD sind zumeist unbegleitet mit Jens‘ neuer Meistergitarre von George Lowden gespielt. Wegen der Gitarrendecke „Redwood“ bekam die CD ihren Namen.
Er spielt zauberhaft Eigenkompositionen aber auch traditionelle Stücke aus Irland, der Bretagne, aus Dänemark, aus der Renaissance und dem Barock aktuelle Stücke aus England, USA, Frankreich und Schweden. Einige der Stücke sind von Jens‘ Freunden gefunden und gespielt worden. Das zeigt, dass Jens sich freut, wenn er direkt oder indirekt Beziehungen zu den Musiken hat. Das Booklet mit vielen Hintergründen, Geschichten, Fotos und Impulsen auf Deutsch und Englisch ergänzt diese schöne CD ausgezeichnet.
Jens schreibt in seinem Vorwort zur CD: „Ich hoffe von Herzen, dass ihr die Freude, die ich beim Musizieren empfinde, beim Lauschen mit mir teilen könnt!. Seine feinen Töne hatten mein Herz schon gewonnen. Dein Satz spiegelt mein Empfinden wider. Ich kann Dir stundenlang zuhören. hedo
Wie beim ersten Mal wieder 3 CDs nun die CDs 4-6 von Sandy Wolfrum & Intraton
„Erst die Musik machte den Menschen“ und Nietzsches „Ohne Musik ware das Leben ein Irrtum” sind kategorische Sprüche, die wohl die meisten Musikenthusiasten bejahen können..
Der Verlag INTRATON fasst die weit gefächerte Fränkische Musik auf diesen CDs zusammen, die eine Dynamik, ein Eigenleben, eine Kraft versprüht, ein hoffnungsvolle Zukunft ausstrahlt, wie es von kaum einer Mundartszene ausgeht. Kein Versinken in tümelnde Musik, sondern Humor, Frechheit, Aufmüpfigkeit, Umweltdenken und volles Leben, Weltweitheit und Regionales. Die Dreiteilung zeigt die Breite der fränkischen Bands und Liedrmacher: Eine CD Teils Hochdeutsch, eine Fränkisch, eine Englisch.
Ein paar Themen: Eisbären weinen nicht, Das Pendel des Schicksals, Staatenlos, Bakshish, Kalenderblatt, Sambesi, Ich bin in derer Stadt derhamm, Wilder Wein, Bayreuth Song.
Bekannte Musikanten sind dabei: Fitzgerald Kusz & Chris Beier, Ihre Kinder, Ernst Schultz & Wundertüte, Le-Roy, Feelsaitig, Llevelynn, Kevin Coyne, Quantensprung, SandyWolfrum,
Dillberg, Holger Stamm und viele andere.
Es sind musiskalische Schätze, die mit einem Konzert am 3. März mit vielen Bands ins Orpheum-Kino in Nürnberg ein großes Konzert gaben. Klar, dass so ein Ereignis des 3 CD—Regionale-Samplers “FRANKENHERZ“ gefeiert werden muss.
Silvio Schneider
Crossroads
www.acoustic-music.de
25 Jahre ist Silvio auf der Tour. Auf dieser CD bringt er elf seiner besten und meist neueren Stücke vor. Aus vielen Stilen hat er sich einen ganz persönlichen Sound erarbeitet, aus weltweiten Klängen eine verträumte zusammengestellt. Von Traum und Beschwingtheit führt er zum Groove bis zum melancholischen Abschied. Dadurch ist die anregende CD auch musikalisch rund und erholsam. Jörg Naßler, Volker Schlott, Gitta Viertel, Tom Götze, Tim Hahn und Jörg Ritter wirken mit. Wunderschön das Schlussstück „Nocturne“.