Lokalkrimi – Peter Braukmann
ist seit vielen Jahren als Musiker bekannt und geschätzt, sein literarisches Talent lebt er erst neuerdings aus.
Auf die Dystopie „Die Insel“ (2014 in der Kieler Edition Narrenflug erschienen und nicht nur im FM hochgelobt) folgt nun ein Krimi: „Liebesgrüße aus Meißen“. Der Name des Verlages klingt auf den ersten Moment erschreckend, Bild und Heimat, aber dieser Verlag gehört zusammen mit dem über jeden Vorwurf erhabenen Rotbuch Verlag und der Name ist eher ein Witz. Dort erscheinen jedenfalls im Osten angesiedelte Krimis, eben auch dieser. Steffen Schröder, der Privatermittler („Privatdetektiv“ will er nicht genannt werden), trinkt gern gut, legt wahnsinnigen Wert auf die zu jeder Gelegenheit passenden Klamotten, und bei langweiligen Einsätzen liest er Karl May. Daß ein an einer Überdosis verschiedener Chihuahua aufgefunden wird, läßt zunächst nicht annehmen, daß Steffen bald keine Zeit mehr zum Lesen haben wird – aber die Frage ist doch, wie kommt so ein kleiner Hund an Crystal Meth, noch dazu im idyllischen Meißen? Die Spur führt über Dresden nach Prag und ins dortige Rotlichtmilieu, und es gibt weitere Opfer, die allesamt weniger sympathisch sind als das arme Tier, und unser Held muß Liebes- und sonstige Abenteuer überstehen, ehe er am Ende mit einer Flasche Whisky und ganz neuer Gesellschaft dasitzt und auf den nächsten Auftrag wartet. Wer die neue Gesellschaft ist? Wird nicht verraten. Selber lesen. Unbedingt! Peter Braukmann: Liebesgrüße aus Meißen, Bild und Heimat, 185 S., 9,99 http://www.bild-und-heimat.de https://www.facebook.com/PeterBraukmann