Ness Owen: Naming the trees, Arachne Press, 72 S., 9,99 £, https://arachnepress.com/ (GH) GEDICHTE AUS WALES

Gedichte aus Wales

Die Poetin Ness Owen aus Wales, genauer gesagt von Ynys Môn, haben wir im FM ja schon gelobt, und nun hat sie ein neues Buch herausgebracht. Es hat zwar einen englischen Titel, aber es enthält nicht nur Gedichte in dieser Sprache, sondern viele auf Walisisch, und manche in beiden Sprachen. Es geht um Bäume, wie der Titel schon sagt, was sagen uns die Bäume, was sagen wir ihnen? Wir begegnen Bäumen zu allen Jahreszeiten, im Winter z.B. im Gedicht „Llwybr y Gaeaf“ („In Winter`s Path“ heißt die englische Version auf der Seite gegenüber), und dort erfahren wir auch einiges über den walisischen Brauch des Mari Llwyd (wird nicht verraten, lest selbst). Wir lesen über walisische Heilige, deren Namen noch als Ortsbezeichnungen weiterleben, wie Ffraid und Gwenfaen, die übers Meer nach Wales kamen, Ffraid z.B. kam auf einer Torfsode aus Irland angesiedelt, und ein Gedicht widmet sich der Sommersonnenwende und ist gestaltet wie das typische Guckloch in einer Steinzeitanlage, durch das man just im richtigen Moment die Sonne erblickt („Heuldro’r Hâf). Wir lernen auch allerlei über das Wesen der Bäume, dies beispielsweise über Ulmen: „Some trees don’t follow the rules. Beware of falling boughs.“ Viele der Gedichte bitten geradezu darum, mit Musik begleitet zu werden! Ness Owen: Naming the trees, Arachne Press, 72 S., 9,99 £, https://arachnepress.com/ (GH)