Veranstalter ziehen um ins Netz – Billerbeck, London und anderswo
Im Laufe des Jahres 2020 haben sich viele Livemusik-Aktivitäten in die virtuelle Welt verlagert. Dies löst zwar nicht die mannigfaltigen Probleme, hilft aber, Gemeinschaft herzustellen oder zu erhalten. Ich habe mich gefragt, welche Möglichkeiten es gibt und ob die virtuellen Verbindungen nicht auch Chancen bieten.
Die Menge der Wohnzimmerkonzerte im Folkbereich ist kaum zu überschauen. In der Regel sitzt eine einzelne Person, hoffentlich mit guter technischer Ausrüstung, zu Hause mit Instrument vor der Kamera und musiziert. Es gibt aber auch größere Konzerte mit richtigem Ticket-Vorverkauf. Nach jedem Stück fällt auf, dass der Applaus fehlt – ziemlich irritierend. Ein Musiker bemerkte treffend, nie wieder werde er Beifall als selbstverständlich hinnehmen. Die Einbindung der Zuhörenden geschieht etwa über die Kommentarfunktion bei Facebook, wo man mit Emojis kommentieren, Liedwünsche äußern und auch auf Bekannte treffen kann. Die räumliche Distanz spielt keine Rolle, und so kann man virtuell zusammenrücken. Trotzdem fehlt etwas, nämlich der direkte musikalische und verbale Austausch, wie es ihn bei Live-Treffen von Musikerinnen und Musikern gibt. Nicht umsonst nehmen viele von ihnen weite Wege in Kauf, um gemeinsame Abende zu erleben. Diese angenehmen und gemütlichen Stunden fehlen total – und nicht nur mir.
Aber Folkkonzerte brauchen nicht nur Musizierende, sondern auch Veranstalter. Ich möchte euch heute zwei Konzepte vorstellen, wie Organisatoren online Veranstaltungskonzepte umsetzen, die möglichst viel Austausch ermöglichen.