Ehrenamt Autorität der Persönlichkeit & Autorität kraft des Amtes

EHRENAMT

Unsere Kultur, unsere Folklore, unsere teils kleinen Subkulturen leben fast nur vom Ehrenamt. Dafür, dass einige Menschen, die für ihre Sache brennen, oft sehr speziell und sich dafür zumeist ohne Salär dafür engagiere, begeistern, oft viele Wochenstunden arbeiten. Und so geschieht ein Großteil von Kultur in Deutschland traditionell und ehrenamtlich.

Von Regierungen, Parteien wird stets das Ehrenamt gelobt, teils hie und da gefördert, es wird einfach gebraucht, weil es nichts kostet und sonst wenig los ist. Und wenn was gut einschlägt, wird den Ehrenamtlern ein vom Bürgermeister eingesetzter untergebener Kultursachbearbeiter eingestellt, der kraft seines Amtes, oft gebremst vom Bürgermeister und von Gremien, die Kultur fördern soll, aber die Kerngruppen und freien Initiativen ausbremst. Denn er hat Programmplanung, Räume, Gelder Themen zu bestimmen, kennt aber die Ehrenamtler oft nicht einmal.

Die Ehrenamtler machen ihr Ding oder nichts. Und wenn sie aktiv werden (oder aktiv werden können und nicht ausgebremst werden), dann wirken sie kraft ihrer Persönlichkeit, d. h. mit ihrer oft langen Erfahrung und Begeisterung auf ihrem Gebiet, bringen ihr Know How oft gratis oder preiswert ein und sind oft nur Weisungsempfänger von Regierungs Gnaden. Spontanität und innerer Antrieb werden ihnen oft teils genommen. Wohl gibt es auch Kultursachbearbeiter mit persönlicher Autorität, die sich teils auch zusätzlich persönlich einbringen, vielleicht gar die Ehrenamtler einbeziehen und nur wenige ausbooten. Oft kriegt der Angestellte Kultursachbearbeiter auch Vorgaben von Oben und Bremsaufträge. So kann sich vieles nicht kulturell gut aufbauend entw2ickeln.

Die Basiskultur, Stadtteilkultur, Dorfkultur, die Bands und Gruppen, die was aufgebaut haben, werden so oft ausgebremst. Wenn sie Zuschüsse genommen und sich daran gewöhnt haben, geht das Aufgebaute sogar oft flöten, wenn die Zuschüsse plötzlich wegen einer falschen Autorität, einer Unkenntnis, einer Konfrontation, eines Alpha-Hirsches flöten. Die Harmonie von Persönlichkeiten kraft des Amtes und von Persönlichkeiten kraft der Person sind für vieles Voraussetzung.

Wenn da keine aufbauenden Situation vorhanden ist, (z. B. die Stadt gibt nicht die besten Räume preisgünstig… , entzieht Zuschüsse, setzt Nichtkönner vor die Nase…) sind die Ehrenamtler oft im Nachteil und haben wenig Chancen.

Es bieten sich an: Einen neuen, anderen Ansatz (am Ort oder in der Nähe) zu suchen, über Presse oder Dachverband Beziehungen herstellen, sanfte freundliche Kritik bei höheren Stellen, andere Geldquellen (Sponsoren) zu erschließen….

Die Konflikte zwischen Behördenleuten / Parteien / Institutionen einerseits und Ehrenamtlern sind viel größer geworden. Das Engagement für Basiskultur rangiert vielfach unter ferner liefen. Mir scheint es wird – bis auf Ausnahmen – trotz wachsender Staatseinnahmen weniger. Belange größeren öffentlichen Interesses und Steckenpferde der Politiker wachsen dagegen. Kleine, neue, interessante Gruppen sind unbekannt und erhalten meines Erachtens in Deutschland sehr oft zu wenig Aufmerksamkeit. Da aber die Aufbauarbeit ehrenamtlich und umsonst geleistet wird, verdienen sie einen höhen Stellenwert und dauerhaft mehr Beachtung.

Es gibt auch Möglichkeiten der Vernetzung. Artikel und Argumente können im Folkmagazin erscheinen, ja selbst gesetzt werden oder aber von Engagierten und von ganzen Gruppen genutzt werden.