FOLKIES – BEGRIFF und weiteres

Folkie ist der in der Welt gebrauchte Ausdruck für Musikanten, die auch singen, oft auch gern Folktänze tanzen.

Folkies spielen in Bands zusammen, gründen zusammen langjährige Folkclubs, Folksessions, Folkgruppen (Singen, Musizieren, Tanzen), Folkworkshops oder Folkfeste an bestimmten Orten, halten oft in bestimmten Gegenden zusammen und stärken dort die Folkszene.

Die Folkszene besteht aus Besuchern von Folkinitiativen wie Gruppen, Festen, Clubs etc. Sie werden oft aufgelistet, um sie zu Veranstaltungen einladen zu können, oder sie werden Mitglieder von Folkclubs, die wiederum Bands, Tanzgruppen, Solisten, Liedermacher, Workshopleiter einladen.


Durch das Zusammenwirken von Folkies, Stadtverwaltungen, Presse, Schulen, Regionalförderungen, anderen Vereinen und Organisationen verfestigt sich die Folkszene und Folkclub und Folkfest bekommen dauerhaft Bedeutung und auch leichter Räume und Zuschüsse, besonders, wenn sie gemeinnützige Vereine geworden sind.


Folkies sind sehr oft Menschen, die es schaffen, neben ihrem Beruf noch Folk-Auftritte und evtl. eine Folk-Gruppe zu organisieren und so die Folkszene vor Ort zu stärken. Da sie das dauerhaft mit Herzblut machen, führen sie quasi mit Freude ein Doppelleben.


Das hier angedeutete sogenannte „Doppelleben“ von Folkies ist nur ein Hilfsbegriff, um diese Art von Initiative durch Einzelne oder Mehrere zu verdeutlichen. Es ist wie ein 2. Beruf und erfordert oft recht viel Zeit und Beweglichkeit. Meist ist ein PKW notwendig. Oft gehört Equipment dazu, auf jeden Fall viele Noten und ein Überblick über die regionale Kulturszene und Folkmöglichkeiten.


Dieses „Doppelleben“ ist selten mit Stress verbunden, da es so viel Freude macht und oft Erfolg bringt, manchmal auch etwas Einkommen. Wer meint, dieses Einkommen steigern zu können, um davon zu leben, unterliegt meist einer Illusion. Doch die Freude macht viel aus.


Ich schlage vor, sich mehrere Folkies anzusehen. Nach meiner bisherigen Beobachtung haben Folkies, auch ältere, wenig Falten im Gesicht. Was mag das wohl bedeuten?


Folkies brauchen Partner, die auch Folkies oder sehr anpassungsfähig sind, sonst wird die Partnerschaft schwierig.


Folkies brauchen – wenn sie weiter kommen – viel Phantasie und gleichzeitig Nüchternheit, um sich musikalisch voranzubringen und gleichzeitig auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.

Die Phantasie kann bis ins Frühromantische gehen und um sie von Spinnerei zu trennen ist es praktisch sie (und für Folkies selbst sich) ironisch zu betrachten. Das ist für „Hobbykünstler“ praktisch, denn das künstlerische Element sollte weder zu kurz kommen, noch übertrieben werden. Wenige Folkies werden sogar im Nebenberuf Künstler. Und sehr wenige Solisten und Bands können den geliebten Nebenberuf zum Hauptberuf machen.


Wir haben in Norddeutschland kaum welche, die Folklore zu ihrem Hauptberuf machen konnten. Vielleicht ein paar Instrumentenbauer, kaum Liedermacher, kaum Tanzmeister, kaum Bands. (Ist Liederjan aus Hamburg die einzige?).


Es gibt hier und da mal einen Straßenmusikanten, der ein paar Jahre heimatlos durch die Lande tingelt und Mucken macht. Kaum eine/einer macht das länger als 8 Jahre allein.


Klaus der Geiger aus Köln mit seiner Geige ist wohl der Folkie und Liedermacher, der seit Jahrzehnten auf der Tour ist. Er hat meine und unsere Hochachtung.


Wenn Du diese kleine Folkie-Episode durch eigene Impulse verlängern möchtest, lade ich Dich herzlich dazu ein. hedo