Bands mit Folk-Mitmachtanzen – Bandgründung – Einige Folkbands

Es gibt für Folkbands meist ein Publikum, oft nur für ein paar Minuten von interessierten Passanten.

WILLST DU EINE MITMACHBAND GRÜNDEN? MIT MITMACHTANZEN?

Etwas mehr wird das Publikum gefesselt, wenn die Band bunt mit Aktionen, Kleidung, Bewegung, Geschichtserzählungen publikumsnah auftritt.

Auch bei irischer, schottischer, bretonischer Musik, bei Schlagern und Ervergreens, vielleicht auch bei Spirituals und besonderen Volksliedern sowie bekannten Liedern von Liedermachern. Dann hört es meist auch schon auf, und das Publikum verabschiedet sich bis auf eine Handvoll.

Mitmachaktionen machen die Band weitaus interessanter. Schon Lieder animieren zum Mitsingen können das Publikum, die Verweil- und Mitmachdauer,  erhöhen. Wenn dann Mitmachtänze dabei sind und kurz angeleitet werden, dann kann sich das wesentlich erhöhen bei mitreißenden, freudebringenden, vielleicht auch einigen meditativen Tänzen mit schönen Melodien und leichten, schönen Tanzformen.

Regional kann der Bekanntheitsgrad selbst von Minibands zu Zweit oder Dritt wesentlich steigen. Die Band wird oft immer wieder eingeladen, und das spricht sich rum. Wenn Handzettel, Emblemschild, vielleicht gar Stick oder CD dazu kommen, kann die Band ein Renner werden und auch bekannt in der Folksszene oder gar Folktanzszene für die häufigen Jahreszeitenfeste, Hoffeste, Gemeindefeste….

Material mit Noten, Melodien, Texten, Akkorden für Mitmachtänze, leicht zu spielen, leicht zu erklären, teils von weit bekannten Melodien und Liedern ist beim Folkmagazin für € 5 zu bekommen. Teils sind die Tänze auch von der Band und teils auch vom Publikum nicht nur tanzbar, sondern auch singbar.

Wenn die Anleitungen ganz kurz und präszise vorgetangen oder auch vorgetanzt werden, lassen sich die Tänze zumeist in 1, 2 Minuten erklären und 5 Minuten lang tanzen. 4 Tänze dann hintereinander, dann Pause und wieder 4 Tänze. etc.

Für Hoffeste, Familienfeste, Hochzeiten etc. eignen sich Mitmachtänze besonders. Wenn es um die Gestaltung eines Tanzabends für zwei Stunden geht, braucht es Pausen, möglichst ganz kurze Erzählungen, Erklärungen zu den Hintergründen der Tänze.  Traditionell und wirkungsvoll beginnt man am besten mit einer Polonaise und endet mit einem Walzer.

Wenn zu wenig Männer mittanzen, wie es in Norddeutschland oft vorkommt, können entweder Frauen die Männerrolle übernehmen, oder statt Polonaise und Schlusswalzer müssen andere Tänze, am besten Kreistänze genommen werden.

Beim Tanzmaterial, das wir verwenden, gibt es Kreistänze / Kettentänze, Mixer und Gassentänze. Als Paartänze sind nur Polonaise und Walzer dabei.

Nähere Informationen beim FM. Bei den 3 Jahresfesten auf dem Rabenhof werden Tänze gezeigt, eingeübt, trainiert, so dass Du schnell drin bist und das Anleiten praktisch nicht nur siehst, sondern meist auch üben kannst.

Ruf am besten an.

Wenn Du allein musizierst (Akkordeon, Dudelsack, verstärkte Mundharmonika, Geige ….) findest Du unter den Folkmagazin – Artikeln auch Impulse zum Gründen einer Band. (z.B. einfach Gitarre, Flöte, Bodrhán / Cayoon)

Als Solomusikant wäre es praktisch, wenn Du eine Tanzmeisterin oder einen Tanzmeister zum Anleiten der Tänze dabei hättest.

Folk-Mitmach-Tanz-Bands entwickeln sich z Z weiter. Manche Bands spielen in rasantem Tempo mit starken Bass oder Trommeltönen und dann plötzlich leise und auch langsam. Der Wechsel, teils überraschende mit Breaks fasziniert die Tänzer und die Zuschauer. Teils wird gejuchzt, applaudiert und ab und zu hört man auch das traditionelle „Folkiebellen“.

Immer mehr Bands gehen auch dazu über neben den schönsten Melodien Europas eigene Melodien zu komponieren und zu spielen. Da gibt es schon wunderbare Erfindungen.

Im Folkarchiv haben wir eine Reihe von Noten mit schönen Melodien gesammelt. Und auch in Archiven schlummern noch viele unentdeckte wunderschöne Melodien.

Die Ansprüche der Tänzer nach Überraschungen der Bands werden größer. Und manche Bands sind ständig dabei, neue Zauber-Melodien zu suchen, zu finden, selbst zu komponieren und bekannt zu machen.

Mit einfachen Tänzen Wie Zauberkreis / Fröhlicher Kreis, Pippi Langstrumpf, Baumtanz, Altiruni, Tennessee Wig Walk, Champs d’Elysée kann eine Band gut anfangen. Dann muss sie sich weiter entwickeln und einen Mitreiss-Modus mit gutem Wechsel erfinden. Nicht nur schnell und Power und fetzig, sondern auch gefühlvoll, einschmeichelnd, in Musik verliebt.

Kleidung, Gesang und Tanzgeschichten gehören zum Wechsel, dass die strampelnden Tänzer sich erholen können und tiefer in die Tänze eintauchen, ihrer eigenen Seele näher kommen können, sich mit Folkloretanzen über viele Jahre in Freude und Freundschaft verbinden und es weitergeben.

—-Das herrliche Titelbild hat Christian Schütte aus Offenbach gemalt, auch ein Elbrabe, der nun auch eine eigene Familienband hat.—

Die ersten 3 Folk-Bands, die in Deutschland in den 70er Jahren einfache Tänze zum Mittanzen, also Mitmachtänze, spielten, waren Fidel Michel, Die Weltberliner – wie hießen sie noch? und die Elbraben.

Bald danach kamen die Keltenbands aus Emden und Saarbrücken, die Qualmenden Socken aus Darmstadt Dann fing es auch schon an, im Osten zu brodeln mit Folkländern, Jams, G’hupft wie g’sprungen, Malz und Hops, Ilmfiedelhupf und vielen anderen. Und die Szene der Tänzer und Bands wuchs und wächst weiter. Nun gibt es weit über 100 Mitmachtanzbands.

Wer schreibt hier weiter und kann vielleicht auch Lücken füllen? hedo


Einige Folkbands

AN ERMINING Keltische Musik

Die Geschichte des AN ERMING-Trios beginnt 1975. Zu dieser Zeit waren die drei Mitglieder Barbara Gerdes, Andreas und Hans Martin Derow noch Schüler. Die beiden ‚Jungs‘  hatten bei einem Familienurlaub Schallplatten des jungen Alan Stivell kennengelernt und waren begeistert von den für sie ganz neuen Klängen und musikalischen Eindrücken. Mit ihrer Begeisterung steckten sie ihre Mitschülerin Barbara an und gemeinsam machte man sich auf den Weg in das ‚Abenteuer keltische Musik der Bretagne‘, das auch nach viereinhalb Jahrzehnten noch immer längst nicht zu Ende ist.

Die Initialzündung hierzu war insbesondere das persönliche Kennenlernen des prominenten bretonischen Harfenisten Stivell, der kurz vorher mit seinem legendären Konzert im Pariser ‚Olympia‘ den internationalen Durchbruch geschafft hatte, zuhause in dessen damaligem Wohnsitz in Langonnet (Morbihan).

Über die Jahre traf man sich immer wieder, Höhenpunkt der Bekanntschaft war ein gemeinsames Konzert 2013 in Saarbrücken der Alan Stivell Group, Dan Ar Braz und An Erminig.

Motiviert durch den Zuspruch und die Ermunterung von Stivell, die bretonische Musik und Kultur zu entdecken, nahmen die drei in den Folgejahren Instrumentalunterricht bei bretonischen Musikern, besuchten zahllose Festoù-Noz (das traditionelle, auch heute noch enorm lebendige Musik- und Tanzfest-seit 2012 auch immaterielles UNESCO Weltkulturerbe) und Tanzworkshops und ankerten so in dieser faszinierenden, beeindruckenden und überaus vielseitigen Kultur des keltischen Teils von Frankreich.

Die Lehrer dieser Kurse, damals noch selbst junge Musiker, wurden über die Jahre zu Freunden und musikalischen Weggefährten, für die ‚An Erminig‘ in Deutschland Konzerte organisiert und mit denen sich die Band immer wieder trifft. Zu dieser ‚Riege‘ von Musikerinnen und Musiker, die im Verlauf der Jahre weiter anwuchs,  zählen auch in Deutschland bekannte Namen, wie Jean Baron & Christian Anneix, Jean-Michel Veillon, Soig Siberil, Youenn Le Bihan, Gilles le Bigot, Marthe Vassallo, Guillaume Blain & Claire Leyzour, Eric Menneteau und insbesondere der im vergangenen Jahr verstorbene Yann Fañch Kemener.

Ein wichtiger Punkt in der Bandgeschichte war die Ergänzung des Trios zum Quintett. Im Zusammenhang mit der Erarbeitung des Konzertprogramms und der CD ‚Tennadeg‘ im Jahr 1998 waren die Hermeline (An Erminig)  auf der Suche nach einem neuen Klang, der musikalisch für die Band eine zukunftsweisende Entwicklung bedeuten sollte.

Ergebnis dieses Prozesses waren zwei neue Mitmusiker, der Bassist und Geiger Thomas Doll und der Percussionist Amby Schillo. Ihre Kreativität und musikalische Sensibilität war die entscheidende Voraussetzung zu der Entwicklung dieses neuen Klangbildes, das sich insbesondere in den beiden jüngsten Produktionen ‚GOURLEN‘ und ‚PLOMADEG‘ zeigt.