Andreas Niedermann: Das Buch Maloch, Songdog Verlag,164 S., 20,–, https://www.songdog.ch (GH)

Buch von Andreas Niedermann

Immer wieder wird Andreas Niedermann im FM gelobt, zuletzt für sein Buch „Schreiben. Selbstbildnis mit Tier“, und ein halbes Jahr danach legt dieser nimmermüde Autor wieder ein Werk vor, das an das vorige anknüpft. „Das Buch Maloch“, es klingt biblisch und ist es irgendwie auch, denn da steht bekanntlich im Psalm 90, „und wenn’s köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen“. Mühe und Arbeit, in der Tat, in 32 Geschichten schildert der Autor seine Maloche: Wie er versucht hat, sich über Wasser zu halten, ohne abgeschlossene Ausbildung, ohne Karrierewünsche, außer, dass er schreiben möchte, und so lange der (längst verdiente, was ist das für eine verdammte Ungerechtigkeit auf dem Buchmarkt!) Bestseller ausbleibt, muss malocht werden. Als Fensterputzer, Putzmann, Möbelpacker, Lagerarbeiter, Bauarbeiter, Kranführer, Pflüger und Viehhirte, um nur ein paar seiner vielen Tätigkeiten zu nennen. Einiges davon kommt bekannt vor, ist in seine früheren Bücher eingeflossen, aber er setzt alles in ganz neue Perspektiven. Beobachtet scharf die Menschen, mit denen er zu tun hat, seien es nun cholerische Chefs oder niederländische Alternativbauern, die keine Maschinen wollen und lieber Tiere quälen, übt bisweilen hemmungslos Selbstkritik, und ist oft unglaublich komisch. Ach, das Schwärmen fällt hier leicht! Musik gibt es natürlich auch, wenn auch nicht so viel wie sonst, aber schon nach wenigen Seiten wird Johnny Cash erwähnt, und da wissen wir doch, hurra, dass wir uns in einem Buch von Andreas Niedermann befinden.

Andreas Niedermann: Das Buch Maloch, Songdog Verlag,164 S., 20,–, https://www.songdog.ch (GH)