Ernte – Vergangenheit & Zukunft – hedos Sicht 2020
WANDERVOGEL kommst Du nach Lüttenmark, so wirst Du die Schwalben sehen, Schwalben, die sich flugbereit machen, hungrig nach Flug, Fahrt und Wärme und hungrig wegen des fehlenden Futters, denn Mücken und Getier sind knapp geworden in unserer giftigen Zeit. Und dennoch, sofort wenn du eintrittst in den Rabenhof der Elbraben und Wandervögel, kommt Dir die Herzlichkeit entgegen.
Viele sind schon da, schon am Donnerstag, um mitzuwirken, und oli allein kommt schon am Montag, und schmitti, franky und die Suhler wirkten schon vorher, um den Hof so vorzubereiten, dass Wiese, Garten, Feuerstelle und Jurte für das Bundestreffen und das Fest für das Fest einluden mit hedos vorgezogenem 87.ten Geburtstag – So vorbereitet waren, wie alle es mögen.
monija ist krank und hedo ist alt. Und sie brauchen Dich zur Vorfreude und alle zum Mitwirken, um dem Miteinander der Wandervögel aus verschiedenen Bünden und aus der kalten Welt einen Rahmen der Freude zu geben, der über die Zeiten wirkt.
Viele kommen von Weither aus Finnland, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, und den Bundesländern ringsum und natürlich aus unserem schönen Mecklenburg. Und viele wären gern gekommen, wäre die Zahl nicht aus Sorgsamkeit auf 30 beschränkt worden.
Aber einige konnten nicht kommen, leo, weil ihn ein harter Schlag traf, norbert, weil er aus Antwerpen schon unterwegs war, als wir erfuhren, dass es Risikogebiet war, dass er umkehren musste. Jochen und Lilly besuchten die Großmutter im Krankenhaus in Berlin, ursel und akaam fuhren zur Demo nach Berlin und einige andere packte die Angst. Auch das bei Wandervögeln, die einiges durchstehen können.
Zwängen von Zeitgeist, Vereinzelung, Mode und Oberflächlicheit stehen viele Wandervögel entgegen, viele aber sind der rauen Wirklichkeit so verhaftet, dass sie nicht bemerken, wie sie lebendig schon in einen Kokon gewickelt werden, der sie hilflos macht und nicht fliegen lässt zum herrlichen Miteinander der Freude, zum Auftanken der Seele.
marianne, bob, anne, michael und oli schenkten und mit Musik, Lied, Tanz, Märchen und Theater, mit Foto und Film glänzende Höhepunkte unserer Reichen Wandervogelernte, Glanzstücke im Laufe des Jahres zu Haus und auf Fahrt gewachsen, erarbeitet und kreiert.
Und als wir dann in zwei Nächten am Feuer saßen, fast alle der 21 übrig Gebliebenen, waren wir Miteinander eins, waren wir voller Freude, kamen die schönsten Lieder aus uns heraus wie neugeboren. Wenn der Abend naht, ganz sacht und leis… Nun Freude, lasst es mich einmal sagen… Im Fiedelers Gün gibt es keine Qual… Drei Zigeuner fand ich einmal… Der Mond ist aufgegangen… Wir wollen zu Land ausfahren…
Wieder war es das Feuer, dass unseren seltsamen Haufen zum Bund brannte, und die Lieder, die uns verbanden. Und wenn dann gekonnt „In the summertime“ aufklang, als der Vollmond durch die Eichen schien, der große Wagen uns mitnahm in die Weite, die Nacht uns umhüllte und im Feuerschein nur noch uns mit dem Feuer, dem Mond und den Sternen umfing und sehen ließ, da waren wir Eins, da waren wir Bund, da waren wir Wandervögel wie seit über hundert Jahren.
Und viele Geschichten klangen auf, gekrönt von Michaels herrlichem Märchen von Elsa von Kamphoven, erzählt vor hundert Jahren. Und wenn wir es schaffen, die großartigen Werke der Wandervögel und ihrer Freude aus unserer Vergangenheit einzubringen in das, was wir NaturKultur für die Zukunft nennen, dann haben wir eine Chance..
Dazu bedarf es der Aufmerksamkeit, der Sorgsamkeit, der Nachdenklichkeit, wie wir sie in unseren schönen, sorgsam geschliffenen Lieder in klarer Sprache finden, und in den verbindenden europäischen Tänzen, im herrlich gestalten Garten des Rabenhofs, in der gut gewählten Kleidung der Wandervögel, in den Worten der kleinen Reden von tina, gesa, martin, bob und hedo..
Nun fahren wir wieder in alle Welt und verkünden, was wir gesehen, erlebt und gefühlt haben und bringen neue Wandervögel mit, jung und alt, und dass, trotz aller Unkenrufe petrus zum Wandervogel wurde, uns ging die Sonne nicht unter. h