Kein Krimi, aber sehr lokal – Stephen Crane

so ein Legendärer, jungverstorbenes Genie, eine Jack-London-Gestalt, hat abenteuerliche Romane geschrieben und dazu hinreißende Balladen, von denen viele noch eine Vertonung brauchen.

In dem neuen Roman von Andreas Kollender (so ein Liebling des FM) finden wir den an schwerer Tuberkulose erkrankten Crane in einem Sanatorium in Badenweiler, die gute Schwarzwaldluft soll seiner gequälten Lunge Linderung bringen. Er verliebt sich in die Krankenschwester Elisabeth, sie sich in ihn, aber natürlich geht alles schief – wie das genau passiert, erfahren wir im Laufe des Romans, der sich auf zwei Zeitebenen abspielt. 1914 ist Elisabeth noch immer im Sanatorium tätig; inzwischen zur Oberschwester avanciert, hat sie die Hauptverantwortung für einen jungen Leutnant, der in den ersten Tagen des Weltkriegs schwer verletzt wurde und dabei die Sprache verloren hat. Plötzlich werden die Tage mit Crane für Elisabeth wieder lebendig und sie stellt sich die Frage: Kann sie dem Leutnant helfen, damit diesmal alles ein anderes Ende nimmt als mit Stephen Crane? Ein spannendes Buch mit viel Zeitkolorit, wir erfahren auch einiges über Badenweiler, z.B. dass man das Wort Krieg nicht wie „Kriech“ aussprechen darf, das können sie allesamt nicht ertragen. Andrea Kollender: Mr. Crane. Pendragon Verlag, 255 S, 24,.. Dort gibt es auch eine Neuausgabe von Cranes berühmtem Roman „Die rote Tapferkeitsmedaille“. Wir werden berichten. www.pendragon.de (GH)